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Gier

Die Gier, sei es nun nach Geld, Macht, Status, Ansehen oder anderen Lebensvorteilen, ist Ausdruck einer narzisstischen Störung. Manche Existenzen sind nur um Anerkennung ringende, stark verunsicherte Menschen. Sie tun alles dafür, um Bestätigung durch andere Menschen zu erhalten. Die restliche Zeit bedürfen sie ständiger Ablenkung durch Konsum, Besitz und Aktion. Gier ist ein zentrales Symptom westlicher Konsumgesellschaften. Besonders ausgeprägt ist sie bei Mächtigen und Prominenten anzutreffen, bei Politikern, Managern, Influencern und Stars. Der überhöhte Konsum der Menschen ist lediglich die versuchte Kompensation für das Unglücklich sein. Glückliche Menschen kaufen weniger, weil sie zufriedener sind. Reich ist nicht wer viel hat, sondern reich ist der, der wenig braucht.


Vorteile erhaschen

Die Sammelwut des menschlichen Lebewesens ist extrem stark ausgeprägt: Vorteile erkennen da, bewerten und vergleichen. Auf etwas hinarbeiten, es erhaschen. Karriere da, Gelder generieren dort. Ziele haben und nachdem sie erreicht sind sofort wieder neue benötigen. Von Ziel zu Ziel zu hecheln. Neue Wohnung, neues Auto. Doch was fehlt? Das Menschlein weiß es nicht genau und versucht es dann mit einem weiteren Ziel. Was ich jetzt noch nicht bin, muss ich in Zukunft erst noch werden. Also weiter hetzen, beim nächsten Ziel bin ich dann aber endlich dort, dann bin ich wirklich angekommen! Leider wieder nur für ein paar Momente und alles beginnt wieder von vorn. Noch dieses eine Ziel, dann habe ich es aber wirklich und endgültig geschafft! Dies geschieht immerzu in einem neuen Vergleich zum jetzigen Moment. Aber Spaß macht die Hetze irgendwie nicht. So kommen sie an das Ziel, vielleicht erfüllt es sie einige Tage, dann beginnt die Zielsuche von vorn. Noch höher in der Hierarchie, höhere Gehaltsgruppe. Die Luxuslimousine macht keinen Spaß mehr, ist gewöhnlich geworden und sie wundern sich, warum sie sich an dem neuen Luxusschlitten auch nicht länger erfreuen können, als es damals mit ihrem kleinen Fiat möglich war.

Tags: #Gier #Konsum